Oper Leipzig kämpft mit schwachen Besucherzahlen
Wie schaffen es die kulturellen Institutionen mehr Besucher anzuziehen? Vor dieser schwierigen Frage stehen gerade auch die etablierten und traditionell fest an ihrem Platz verankerten Häuser. Bei der letzten kommunalen Bürgerumfrage hatten ein Viertel der Befragten zu hohe Preise als Grund für ihr Fernbleiben genannt. Tarifsenkungen sind für die Häuser, so auch die Oper in Leipzig, der enorme Kürzungen drohen, undenkbar.
Schwindende Besucherzahlen sind aller Orten spürbar. Jüngst ist es die Oper Leipzig, die vor der Aufgabe steht, sich wieder mehr ins Bewusstsein der Bürger zu rücken. Eine schwierige Aufgabe, nicht nur angesichts des harten Sparkurses, den Intendant Ulf Schirmer angekündigt hat. Der seit zwei Jahren amtierende Generalmusikdirektor und künftige Opernchef will das Programm in eine neue Richtung lenken. Eigene Inszenierungen, die dauerhaft im Spielplan stehen, soll es vermehrt geben, dafür darf man mit weniger Koproduktionen rechnen. "Wir müssen Erzählformen finden, die möglichst viele Menschen ansprechen und zehn, zwölf oder auch 15 Jahre lang gespielt werden können", so Schirmer.
In der neuen Spielzeit 2011 / 2012 stehen 49 Inszenierungen an, darunter sieben Premieren in der Sparte Oper. Einige spannende Koproduktionen wurde dann aber doch angekündigt: so wolle man erstmals zusammen mit der Oper Tokyo inszenieren und Verdis "Macbeth" nach Japan bringen.
Beim Etat muss man allerdings mit weniger öffentlichen Zuschüssen rechnen. Insgesamt gilt es eine Lücke von 900 000 Euro zu füllen. So bleibt es nicht aus, nicht nur beim Programm, sondern auch beim Personal zu kürzen. 18 Stellen fallen weg, nicht nur in der Administration. Eine künftig engere Zusammenarbeit mit dem Theater der Jungen Welt und der Musikalischen Komödie solle helfen, diese Defizite auszugleichen, erklärte Schirmer.
Die Auslastung der Oper lag 2010 bei rund 60 Prozent, die beiden anderen Theater verzeichneten erfreulichere Zahlen.