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Die gealterte Daphne wandelt mit Krückstock durch die heruntergekommenen Gemächer aus ihrer Kindheit, wo sich sexuelle Tragödien, Knabenliebe und Vergewaltigungen abspielten. Guth gelingt es, der als süsslich verschrieenen Oper einen deutlichen Gegenwartsbezug zu geben. Daphne als missbrauchtes Kind, entlarvt die griechische Götterwelt und berührt die aktuellen öffentlichen Diskussionen.
Strauss und Joseph Gregor, der den Text entwarf, hatten sich während der Arbeit an "Daphne" vom ursprünglichen Ovidschen Text gelöst, nachdem es Daphne gelingt, vor dem verliebten Apoll zu flüchten und von der Natur vor der sexuellen Begierde des Mannes beschützt wird. In der Oper entkommt sie nicht. Guth lässt sie diese Ereignisse noch einmal traumahaft durchleben und verzichtet völlig auf die mythologische Rahmung des Stoffes. Der Regisseur lässt im Werk, das zwischen 1935 und 1937 entstand, mehr erkennen, als eine ästhetizistische Weltflucht - ein Verdacht, dem die Oper immer wieder unterlag.
Tenor Lance Ryan und Sophranistin Maria Bengtsson ernteten allseitiges Lob für ihre künstlerischen Leistungen. Generalmusikdirektor und Dirigent Sebastian Weigle bewies wieder einmal seine Faszination und seine Affinität für die Werke von Richard Strauss. Die letzte Aufführung von Daphne erfolgte 1939, ein Jahr nach der Uraufführung an der Dresdner Oper.
Weitere Vorstellungen: 1., 4., 10., 18., 23., 25. April; 19., 26. Juni 2010