Thalia Theater wird bestehen bleiben

Der Theater, Oper und Orchester GmbH Halle, die insgesamt fünf Bühnen der Stadt verwaltet, droht die Insolvenz. Das ist schon seit mehreren Monaten bekannt. Im Zuge der Sanierung wurde die Auflösung des Thalia-Ensembles und die Schließung des Kinder-und Jugendtheaters beschlossen. Die starken Proteste aus der Bevölkerung konnten die kürzlich gelaufenen Tarifverhandlungen offenbar positiv beeinflussen.

Nachdem es im Oktober noch hieß, das Kinder- und Jugendtheater Thalia in Halle müsse seine Pforten schließen, haben sich die Tarfiparteien nun auf einen Rettungsplan geeinigt. Entsprechend der neuen Haustarifverträge werden demnach ab 2011 die Beschäftigen auf Teile ihres Lohns verzichten. Die Hallensische Regierung reagiert damit auf die massiven Proteste, die die drohende Schließung des Hauses in der Bevölkerung ausgelöst hatte. Mit öffentlichen Protestaktionen und Petitionen hatten Mitarbeiter, Studenten und Bürger gegen die Pläne der insolventen Oper und Orchester GmbH Halle, das Thalia zu schließen, reagiert. Rolf Stiska, Geschäftsführer der Gesellschaft und Oberbürgermeisterin Dagmar Szabados lobten das Engagement und vor allem die Solidarität der Mitarbeiter.

Die Tarifverhandlungen betreffen insgesamt 500 Beschäftigten von Oper, Neuem Theater, Puppentheater, Thalia Theater und Staatskapelle in Halle. Das 1952 als das "Theater der jungen Garde" gegründete Kinder- und Jugendtheater Thalia gehört seit 2009 zu den 5 Sparten der "Theater, Oper und Orchester GmbH Halle". Die feste Spielstätte befindet sich in der Kardinal-Albrecht-Straße, doch ist das Thalia dafür bekannt, ungewöhnliche Orte zum Schauplatz des Geschehens zu machen, um mit neuen, temporären Formaten zu experimentieren. 2003 sorgte das Projekt "Hotel Neustadt" für Aufsehen, als Jugendliche ein ungenutztes Hochhaus zum Festspielhaus und Hotel umbauten. Seit 1977 gehören die Werkstatt-Tage der Kinder- und Jugendtheater zu den jährlichen Höhepunkten.