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Rheingold
Daniel Barenboim sprach sich jüngst gegen die Tabuisierung der Musik Richard Wagners aus. Man müsse Richard Wagner endlich unabhängig vom Holocaust bewerten, so sein Plädoyer. Auch wenn er für Adolf Hitler ein ideologisches Vorbild gewesen sei, könne man ihn nicht zum Propheten des Massenmörders machen. Der israelisch-argentinische Pianist und Dirigent und Generalmusikdirektor der Staatsoper Unter den Linden forderte, Wagners Werk unabhängig von der "Endlösung der Judenfrage" zu interpretieren.
Die Diskussion war angesichts der Premiere des "Rheingold" im wieder eröffneten Schiller Theater entbrannt. Vergangenes Wochenende war dazu zu einem Symposium über das Thema "Richard Wagner und das Judentum" geladen worden. Barenboim hatte sich in diesem Zusammenhang außergewöhnlich offen über Richard Wagners Antisemitismus, Israel und Palästina geäußert. In Israel werden Wagners Werke nach wie vor boykottiert. Zuletzt hatte es nach der Einladung eines israelischen Orchesters nach Bayreuth heftige Debatten gegeben (www.klassik.de hatte berichtet).
Im Mittelpunkt steht nun wieder das künstlerische Genie Wagners, dessen antisemitische Äußerungen müsse man streng mit dem Zeitgeist in Verbindung bringen. Zur nationalen Bewegung im 19. Jahrhundert haben ein gewisses Maß an Antisemitismus gehört. Damals sei die Verteufelung der Juden nichts Außergewöhnliches gewesen. Barenboim kam nicht umhin, daran zu erinnern, dass auch aktuell antijüdische Äußerungen hörbar seien.