Baubeginn für neues Winterdomizil der Tiroler Festspiele Erl
Die Tiroler Gemeinde Erl, mit ihren knapp 1500 Einwohnern, liegt im Bezirk Kufstein und ist nicht nur für eine einzigartige Natur, sondern auch für die Pflege der klassischen Musik, über die Landesgrenzen hinaus gekannt. Lange Passionsspielort, erhielt die Gemeinde in den 50er Jahren ein Passionsfestspielhaus mit 1500 Plätzen. 1998 gründete Gustav Kuhn zur Förderung junger Musiker die Tiroler Festspiele Erl, die mittlerweile internationalen Rang besitzen. Nun bekommt das im Sommer stattfindende Festival einen festen Platz.
Nach einer mehrere Jahre dauernden Planungsphase, bekommen die Tiroler Festspiele Erl nun ein neues Winterfestspielhaus. Bereits im Herbst hatte man mit ersten Arbeiten am Gelände begonnen. Ende Februar dann der offizielle Baubeginn. Rund 36 Millionen Euro, soll das neue Haus - Eröffnung soll 2012 gefeiert werden - kosten. Mehr als 50 Prozent der Baukosten, wird der österreichische Industrielle und Politiker Hans Peter Haselsteiner, im Rahmen einer Public-Private-Partnership, aufbringen. Die Haselsteiner-Privatstiftung übernimmt die Mehrkosten, die künftig durch die Bespielung im Winter entstehen.
Das neue Festspielhaus soll künftig des Festival rahmen und Bach, Händel, Haydn, Mozart, italienischen Belcanto und Experimentelles im zeitgenössischen Feld in adäquater Akustik und Atmosphäre erklingen lassen. "Dass damit bisher auch bei Richard Wagner und der deutschen Romantik Erfolge erzielt wurden, ist ein großes Glück. Endlich darf ich zum ursprünglichen künstlerischen Anliegen zurückkehren! Ich will zeigen, dass Musikdramatik aus Musik entwickelt werden muss und nicht aus textlich-ideologischen Ideen", so Gustav Kuhn über die programmatische Zielsetzung für das Winterfestspielhaus.
Zeitgleich mit der Verkündung des Baubeginns, stellten Präsident Dr. Hans Peter Haselsteiner und Intendant Gustav Kuhn das Programm der Tiroler Festspiele 2011. Vom 7. bis 31. Juli 2011 präsentieren die Tiroler Festspiele Erl ein vielseitiges Programm aus Opern, Symphonie- und Kammerkonzerten, Liederabenden und einer Matinée der Osttiroler Musicbanda Franui. Es inszeniert und dirigiert Festspielgründer und -intendant Gustav Kuhn.