Bonns Oberbürgermeister stellt sich die Schließung der Oper vor und überrascht damit nicht nur die Bürger
In Köln und Bonn löste Jürgen Nimptschs Idee heftige Reaktionen, mehrheitlich scharfe Kritik, aus. Bonn solle sich künftig auf die Stärkung seines Profils als Beethoven-Stadt konzentrieren. Mit dem Neubau der Beethovenhalle weise alles stark in dies Richtung. Zeitgleich könne er sich vorstellen, sich vom Operngeschehen in der Stadt zu verabschieden. Für Kölns Opernintendant Uwe Eric Laufenberg wäre das eine "Katastrophe?.
Wieder drohen unter Sparzwängen erhebliche Einschnitte in der deutschen Kulturlandschaft. Diesmal könnte es Bonn treffen, wenn die laut geäußerten Überlegungen von Bonns Oberbürgermeister Jürgen Nimptsch (SPD) wahr würden. Wenn es nach dem Politiker ginge, würde die Oper ganz nach Köln ziehen, das Tanztheater dafür einen festen Platz in der Beethoven-Stadt bekommen. Hinter dem Neubau der Beethovenhalle stehe man weiterhin, das sei für Bonn unabdingbar, auch am Theater müsse man festhalten. Bliebe nur die Oper für Sparmaßnahmen.
Nimptsch kündigte an, dass die Bühnen, wolle man einen Nothaushalt vermeiden, ab 2013 auf knapp 4 Millionen Euro verzichten müssten. Kulturausgaben von 174 Euro pro Bürger seien nicht mehr tragbar.
Kölns Kulturdezernent Georg Quander hatte während des 3. Kölner kulturpolitischen Symposiums, bei dem der Oberbürgermeister mit seinem ?Gedankenspiel? alle Beteiligten überraschte, die Bühnenkooperation mit Köln abgelehnt. Die Bühnen an sich seien schon in den Maßen zu unterschiedlich, dass Stücke nicht eins zu eins in beiden Städten spielbar seien. Außerdem würde der hohe logistische zusätzliche Aufwand kaum Einsparungen bringen.
Nun sollen die Bürger befragt werden, Proteste gegen die Schließungspläne sind jetzt schon gewiss. Der Tenor zum Abschluss des Symposiums war allerdings eindeutig: die Bürger sollen nicht nur ihre Meinung sagen, sondern auch kräftiger das Geldsäckchen öffnen.
Ludwig van Beethoven im Komponistenverzeichnis
