Der Komponist als Geschäftsmann: Bach spekulierte mit Anteilen im Bergbau
Die Verhältnisse in denen der Komponist und Musiker Johann Sebastian Bach seinerzeit lebte, müssen doch besser gewesen sein, als Musikhistoriker bisher belegen konnten. Bisher nicht gesichtete Dokumente aus Freiberger Bergarchiven, die Auskunft über Spekulationsgeschäfte Bachs im Silberbergbau geben, lassen doch auf ein beträchtliches Vermögen, über das Bach verfügte, schließen.
Im sächsischen Freiberg stieß man unlängst auf 38 bisher unbekannte Dokumente zum Leben Johann Sebastian Bachs. Danach hat der Komponist in seinen letzten Lebensjahren mit Anteilen aus sächsischen Silberbergwerken spekuliert. Für damalige Verhältnisse ein durchaus gewagtes Unterfangen. Angesichts der Höhe der eingesetzten Summen (in Kux: Bodenrechte an einem Bergwerk) können Bachforscher nun neue Schlüsse über das tatsächliche Vermögen des ehemaligen Thomaskantors ziehen. Bisher habe man nur ahnen können, dass Bach sich finanziell am Silberabbau beteiligte. Registereinträge im Freiberger Bergarchiv konnten dies nun belegen. Auf die Dokumente gestoßen war der Gewandhausmusiker Eberhard Spree.
Mit dem Fund ist noch ein glücklicher Zufall verbunden. So enthalten die Dokumente Originalhandschriften Bachs, die den Wissenschaftlern eine neue Vergleichsbasis mit anderen Dokumenten liefern.
Johann Sebastian Bach war 1685 in Eisenach geboren worden und prägte als Komponist, Klavier- und Orgelvirtuose, wie kaum ein anderer Musiker seiner Zeit, die künstlerische Entwicklung des Barock. Bach Einfluss auf die Veränderung der Musiksprache und der musikalischen Formen ist immens und macht den Komponisten und sein umfangreiches Werk unsterblich. Das Grab Bachs, der 1730 in Leipzig, wo er fast 30 Lebensjahre verbracht hatte, starb, befindet sich heute in der Thomaskirche.