Die Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg präsentiert bisher unbekannte Dokumente von Johannes Brahms
Das "Wechsellied zum Tanze" von Johannes Brahms galt im Original als verschollen, die Komposition blieb allein durch später erschienene Drucke bekannt. Nun fand sich ein Teil der Urschrift unter den Neuerwerbungen aus dem Nachlass Theodor Avé-Lallemant, den die Stabi Hamburg im vergangenen Jahr erwerben konnte. Nun werden die Handschriften erstmals der Öffentlichkeit gezeigt.
Unter dem Motto "Stabi beflügelt": präsentiert die Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg ihre Neuerwerbungen für das Brahms-Archiv. Die wertvollen Handschriften und Musikdrucke aus in Familienbesitz verbliebenen Nachlassteilen des Hamburger Musikers und Brahms-Freundes Theodor Avé-Lallemant (1805?1890) wurden 2010 von der Stabi erworben. Unter den handschriftlichen Dokumenten befinden sich Briefe von Brahms, Clara und Robert Schumann, Joseph Joachim und Tschaikowsky sowie ein fragmentarischer Teil des bislang unbekannten Autographs zu Brahms? "Wechsellied zum Tanze" (op. 31, 1) aus dem Jahr 1859 als Notenblatt.
Dr. Jürgen Neubacher, der Musikreferent der Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg und Mitarbeiter der Forschungsstelle Kiel der Johannes Brahms Gesamtausgabe werden die bislang unbekannten Dokumente der Öffentlichkeit präsentieren. Musikalisch umrahmt wird die Veranstaltung durch Cord Garben und Jale Papila, die mit ihrem Brahms-Programm den neuen Flügel der Stabi einweihen. Der Eintritt ist frei.
Der Musiklehrer, Musikkritiker und Musikschriftsteller Theodor Avé-Lallemant war in Hamburg der erste Vorsitzende des Comités für die Philharmonischen Konzerte und stand Zeit seines Lebens im Mittelpunkt des musikalischen Geschehens der Stadt. Teile seines Nachlasses mit Brahms-Dokumenten und Musikhandschriften bedeutender Komponisten und Briefe Theodor Avé-Lallemants erwarb bereits 2001 das Brahms-Institut an der Musikhochschule Lübeck.