Saisonauftakt an der Deutschen Oper Berlin
Die deutsche Oper in Berlin startet bildgewaltig in die neue Saison. Sie zeigt Wagners Hauptwerk, das mit einer Aufführungsdauer von insgesamt 16 Stunden zu den umfangreichsten Bühnenwerken der Geschichte zählt, in einer Interpretation des im Jahr 2000 verstorbenen deutschen Regisseurs und Theaterleiters Götz Friedrich.
Ein "Weltgedicht", das der Welt Anfang und Untergang enthält, hatte Richard Wagner im Sinn, als er sich an die Tetralogie über die Nibelungensage wagte und damit die Dimensionen all dessen, was bis dahin da gewesen war, überschritt. Eine Geschichte über Gott und Gier, Macht und Herrschaft, über den Missbrauch der Gesetze, Raub und Untergang. Im Mittelpunkt steht der Held, der die Menschen von der Unterdrückung durch die Macht des Geldes befreien soll.
In seiner eignen Interpretation begegnet Götz Friedrich den Ambivalenzen des bürgerlichen Zeitalters. Raum und Zeit verflechten sich ineinander. Friedrichs legendärer "Zeittunnel" ist einer der wichtigsten Interpretationsentwürfe, dich sich fest in die Geschichte der Aufführung eingeschrieben haben. Diese Deutung wird der Wirkungsmacht, die bis heute Darstellern und Regisseuren alles abfordert, gerecht.
Die Deutsche Oper Berlin startet mit zwei Ring-Zyklen in die neue Saison. Die Aufführungen des ersten Zykluses beginnen am 10. September mit "Das Rheingold" (Der Vorabend), gefolgt von "Die Walküre" (Erster Tag), am 11. September, "Siegfried" (Zweiter Tag) am 14. und "Götterdämmerung" (Dritter Tag), am 18. September. Die musikalische Leitung hat Generalmusikdirektor Donald Runnicles. In der Rolle des Wotan ist Mark Delavan zu erleben. Tickets für je einen Zyklus kosten, je nach Kategorie, zwischen 158 und 488 Euro.
Richard Wagner im Komponistenverzeichnis
