Yulianna Avdeeva gewinnt den Internationalen Chopin Wettbewerb in Warschau

Die russischen Teilnehmer bildeten in diesem Jahr die stärkste Fraktion beim Chopin Wettbewerb in Polen. Dem 200. Geburtstag des Komponisten wurde in diesem Jahr besonders Rechnung getragen. 12 internationale Musiker, die zu den besten Pianisten der Welt zählen, bildeten die Jury. Darunter waren Jan Ekier, Philippe Entremont, Nelson Freire, Kevin Kenner und Martha Argerich, die Erstplatzierte beim 7. Chopin Wettbewerb 1965.

Die russische Pianistin Yulianna Avdeeva setzte sich in Warschau gegen 81 Mitbewerber durch und gewann den 16. Internationalen Chopin-Wettbewerb. Im Finale überzeugte sie mit Chopins Klavierkonzert Nr. 1 in e-moll, in Begleitung der Warschauer Philharmoniker. Mit der 25-jährigen Yulianna Avdeeva gewann seit 45 Jahren wieder einmal eine Frau den renommierten Wettbewerb. Der Preis ist mit 30 000 Euro dotiert.

Auch zweite und dritte Plätze gingen an russische Musiker. Der Litauer Lukas Geniusas und der Österreicher Ingolf Wunder erhielten je einen zweiten Preis und 25 000 Euro. Der Russe Daniil Trifonov, der Bulgare Evgeni Bozhanov und der Franzose Francois Dumont freuten sich über Platz drei bis fünf.

Die Siegerin des Wettstreits hat bereits mehrfach teilgenommen und jedes Mal Preise gewonnen. Julianna Awdejewa studierte an der Russischen Musik-Akademie in Moskau und der Musikhochschule in Zürich. Neben dem ersten Platz wurde der 1985 in Moskau geborenen und in München lebenden Pianistin im Rahmen der Preisverleihung auch der Krystian-Zimerman-Sonderpreis für die beste Interpretation der Sonaten von Chopin zuerkannt.

Der Internationale Chopin Wettbewerb, als einer der wenigen monographischen Klavierwettbewerbe, ist einer der ältesten Musikwettstreits der Welt. Durch eine Initiative des Pianisten und Pädagogen Jerzy Żurawlew fand er erstmals 1927 in Warschau statt. Seit 1955 wird der Wettbewerb im 5-Jahres-Rhythmus ausgetragen.