Der Freischütz
Personen:
Ottokar, böhmischer Fürst (Bariton)
Cuno, fürstlicher Erbförster (Bass)
Agathe, Cunos Tochter (Sopran)
Max, Jägerbursche (Tenor)
Caspar, Jägerbursche (Tenor)
Ännchen, junge Verwandte (Sopran)
Eremit, Bass
Kilian, reicher Bauer (Bariton) u.a.
Ort und Zeit: Böhmen, nach dem 30-jährigen Krieg
Dauer: 2 Stunden 10 Minuten
Handlung:
Der Jägerbursche Max will Agathe, die Tochter des Erbförsters freien. Doch seit Langem verfolgt den einstigen besten Schützen eine Pechsträhne. Beunruhigt lässt er sich mit Caspar ein, der mit den dunklen Mächten in Verbindung steht. Um Mitternacht wollen sie gemeinsam Freikugeln gießen, mit denen Max mühelos jedes Ziel treffen soll. Agathe ahnt nichts Gutes und will ihn von dieser Tat abbringen, scheitert aber.
Sieben Freikugeln werden gegossen, von denen die letzte Agathe selbst treffen soll. So verabreden es Caspar und der wilde Jäger Samiel, mit dem Caspar gemeinsame Ränke schmiedet.
Die Kugeln halten was sie versprechen und Max beeindruckt den Fürsten mit drei tollkühnen Schüssen, nun soll ein letzter Schuß auf eine weiße Taube fallen. In diesem Moment erscheint Agathe und fleht Max an, nicht zu schießen. Sie selbst kann sich mit geweihten Rosen, die ihr der Eremit gab, vor einem heimtückischen Attentat schützen. Dafür wird der intrigante Caspar durch Maxens Hand tödlich getroffen. Als Max daraufhin verstoßen werden soll, greift der Eremit aufklärend ein. Max darf Agathe heimführen.
Obwohl der Freischütz eine idealtypische deutsche Romantikoper ist, geht es doch um mehr als um innige Naturgefühle und behagliches Sein. Carl Maria von Webers Oper in drei Akten zeigt als Schicksalsdrama um den Jäger Max, der von dämonischen Mächten heimgesucht wird, viele realistische Züge. In der Musik und in den Texten von Johann Friedrich Kind geht es um den Volkshelden. Der bürgerliche Glaube und nicht die Schicksale des Adels oder der Ritter stehen im Vordergrund.
Bis zur Uraufführung am 18. Juni 1821 am Königlichen Schauspielhaus in Berlin hatte Weber vier Jahre gebraucht, um die Komposition zu vollenden. Die effektvollen Verbindungen von Musikteilen, dem gesprochenen Wort und dem Melodram und die atmosphärisch verdichteten Klänge waren in dieser Form neu für die Gattung und führten nicht zuletzt zum großen Erfolg des "Freischütz". Im Folgenden löste das Werk eine wahre Begeisterungswelle aus, die sich in vielerlei Parodien und Adaptionen und sogar in einem eigenen Freischütz-Modestil äußerte.