Fidelio
Personen:
Don Fernando, Minister (Bariton)
Don Pizzaro, Gouverneur des Staatsgefängnisses (Bariton)
Florestan, Inhaftierter (Tenor)
Leonore, Florestans Gemahlin, unter dem Namen Fidelio (Sopran)
Rocco, Kerkermeister (Bass)
Marzeline, des Kerkermeisters Tochter (Sopran) u.a.
Ort und Zeit: spanisches Gefängnis unweit von Sevilla, Ende des 18. Jahrhunderts
Dauer: 2 Stunden
Handlung:
Aus Liebe zu Florestan, ihrem Ehemann, lässt sich Leonore in Gestalt des Fidelio in dem Gefängnis anstellen, indem Florestan gefangen gehalten wird. Als Mann verkleidet muss Leonore erkennen, dass sich Marzeline, die Tochter des Kerkermeisters in Fidelio verliebt hat und bereits von einem gemeinsamen Leben träumt.
Don Pizzaro hält Florestan gesondert versteckt, da er ihn als politischen Gegner aus dem Weg schaffen ließ. Als der zuständige Minister eines Tages eine Inspektion ankündigt, versucht Pizzaro Florestan aus dem Weg zu räumen. Entschlossen ihren Mann zu retten, gibt sich Leonore zu erkennen und wirft sich todesmutig vor ihren Gatten. In diesem Moment erscheint der Minister und erkennt seinen todgeglaubten Freund Florestan. Pizzaro wird entlarvt.
Im Auftrag Peter von Brauns, dem Intendanten des Theater an der Wien, schrieb Beethoven den "Fidelio" als Oper in 2 Akten mit dem Text von Ferdinand von Sonnenleithner, Stephan von Breuning und Georg Friedrich Treitschke. Nach dreimaliger Umarbeitung kam die endgültige Fassung am 23. Mai 1814 am Kärtnertortheater Wien zur Uraufführung.
Aus dem Vorbild der Französischen Opéra-Comique entstand eine Befreiungsoper im Geist der französischen Revolution. Deutlich tritt das Humanitätsideal der Zeit in Erscheinung. Auch Beethovens persönliches Bekenntnis zur Kunst als Institution der ethischen Bildung - Musik und Wort nutzt er als moralische Instanzen - geht intensiv aus dem Werk hervor.
Formal bleibt Beethovens einzige Oper "Fidelio", die erst nach umfangreichen Kürzungen in der dritten Fassung zum Durchbruch kam, an die Tradition der klassischen Nummernopern gebunden.