Bayreuther Festspiele

 

Die alljährlich stattfindenden Bayreuther Festspiele stellen ein absolutes Highlight in der deutschen Bühnenlandschaft dar. Spielstätte ist das Festspielhaus auf dem Grünen Hügel in Bayreuth, das von Richard Wagner selbst eigens zur Aufführung seines bühnendramatischen Werks entworfen wurde.

Unter Leitung des Architekten Otto Brückwald wurde im Mai 1872 der Grundstein für den Bau des Festspielhauses gelegt. Der für damalige Verhältnisse eher schlicht konzipierte Zuschauerraum ist mit seinen aufsteigenden Sitzreihen einem antiken Amphitheater nachempfunden. Das gesamte architektonische Konzept ist dabei so angelegt, dass sich die Aufmerksamkeit des Zuschauers nahezu automatisch und ausschließlich auf das Bühnengeschehen konzentriert. Selbst der Orchestergraben wurde von Wagner so entworfen, dass die Musiker während der gesamten Aufführung für das Publikum unsichtbar bleiben. Eine weitere Besonderheit stellt das gewählte Baumaterial dar. So ist der Zuschauerraum nahezu vollständig aus Holz gebaut, was entscheidend zur viel gerühmten und einzigartigen Akustik der Bayreuther Festspiele beiträgt.

Trotz finanzieller Engpässe konnte der Bau mithilfe zahlreicher Unterstützer vier Jahre nach Baubeginn fertiggestellt werden. Am 13. August 1876 fanden mit der Uraufführung des gesamten Ring des Nibelungen die Bayreuther Festspiele erstmalig statt. Neben Franz Liszt, Anton Bruckner und Peter Tschaikowski wohnten auch Lew Tolstoi, Friedrich Nietzsche und Gottfried Semper der Aufführung bei. Aus künstlerischer Sicht erfolgreich, geriet die Premiere auf finanzieller Ebene zum Fiasko. Die ersten Bayreuther Festspiele hinterließen ein Defizit von 148.000 Mark. Erst im Jahr 1882 konnten die Festspiele mit einer Uraufführung des Parsifal fortgesetzt werden. Nach dem Tod Richard Wagners im Jahr 1883 übernahm Wagners Witwe Cosima die Leitung der Festspiele. Aufgrund von finanziellen Problemen und mangelndem Publikumsinteresse mussten die Aufführungen in den kommenden Jahren immer wieder ausgesetzt werden.

1908 trat Cosimas Sohn Siegfried die Nachfolge als Festspielleiter an. Bedingt durch den Weltkrieg und die Inflation der 1920er Jahre kam es erst im Jahr 1924 zur Wiederaufnahme des Spielbetriebs. Nach dem Tod Siegfried Wagners lagen die Geschicke der Festspiele in der Hand seiner Witwe Winifred. Die enge Freundschaft zwischen Winifred und Adolf Hitler verhalf den Festspielen nach 1933 zu einer staatlichen Finanzierung. Die Verstrickung mit dem Naziregime beschädigte den künstlerischen Ruf des Bayreuther Hauses jedoch nachhaltig. In der Weltöffentlichkeit wurde es zunehmend als ‚Hitlers Hoftheaters‘ wahrgenommen.

Im Zuge der Entnazifizierungsprozesse gab Winifred Wagner im Jahr 1949 die Leitung der Festspiele an ihre Söhne Wolfgang und Wieland ab. Im Jahr 1951 eröffneten die Enkel Richard Wagners mit dem Parsifal die erste Spielzeit der Nachkriegszeit. Seit 2008 sind Katharina Wagner und Eva Wagner-Pasquier, die Töchter Wolfgang Wagners, Leiterinnen der Bayreuther Festspiele.

Gemäß einer bis heute gültigen testamentarischen Verfügung Siegfried Wagners dürfen im Festspielhaus Bayreuth ausschließlich Werke Richard Wagners zur Aufführung gebracht werden. In der Aufführungspraxis liegt die Konzentration dabei auf den zehn Hauptwerken. In wechselnden Inszenierungen präsentieren die Festspiele so die vier Teile des Ring des Nibelungen, Tristan und Isolde, Der Fliegende Holländer, Tannhäuser, Die Meistersänger von Nürnberg, Lohengrin und Parsifal.

Die insgesamt 30 Vorstellungen der Festspiele finden mittlerweile jedes Jahr zwischen dem 25. Juli und dem 28. August statt. Mehr als 500.000 Musikliebhaber bewerben sich dabei in jeder Saison auf die rund 58.000 Eintrittskarten. Aufgrund dieser überwältigenden Nachfrage sind die Aufführungen zum Teil bereits über zehn Jahre im Voraus ausverkauft.

 

Adresse: 
Bayreuther Festspiele
Festspielhügel 1-2
95445 Bayreuth
Deutschland
Telefon: +49 921 / 78 78 0
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