Philharmoniker Hamburg
Die Geschichte der Philharmoniker Hamburg beginnt im Jahr 1828 mit der Gründung der Hamburger Philharmonischen Konzertgesellschaft. Einen ersten Höhepunkt in der Orchesterbiografie bildet 1889 die Erstaufführung von Tschaikowskis 5. Sinfonie. Für Aufsehen sorgte im Jahr 1905 auch die hamburgische Erstaufführung von Gustav Mahlers 5. Sinfonie, die vom Komponisten persönlich dirigiert wurde. 1922 traten der damals zwölfjährige Yehudi Menuhin und Pianist Walter Gieseking gemeinsam mit dem Orchester erstmals vor deutschem Publikum auf. Im gleichen Jahr gastierten auch Igor Strawinsky und Sergej Prokofjew in Hamburg. In den kommenden Jahren prägte Karl Muck als Chefdirigent das künstlerische Profil des Ensembles. Nach seiner Pensionierung fusionierte das Orchester im Jahr 1934 mit dem Hamburger Opernorchester zum Philharmonischen Staatsorchester. Von nun an war der Klangkörper neben den Philharmonischen Konzerten auch für die Begleitung der Opernaufführungen zuständig.
Nachfolger von Karl Muck wurde Eugen Jochum, der bis 1949 das Amt des Chefdirigenten bekleidete. In den folgenden Jahrzehnten bestimmten unter anderem Wolfgang Sawallisch, Christoph von Dohnanyi und Ingo Metzmacher die Geschicke der Philharmonie. Seit 2005 ist Simonie Young hamburgische Generalmusikdirektorin. Sie ist zugleich auch Intendantin der Hamburger Staatsoper.
Unter der Leitung der australischen Dirigentin bildet die Musik moderner Komponisten wie Tan Dun oder Olivier Messiaen einen Schwerpunkt im Programm der Philharmoniker. Darüber hinaus sind jedoch auch klassisch-romantische Werke fester Bestandteil des Spielplans. Für ihren Anton-Bruckner-Zyklus wurden Young und das Orchester vielfach ausgezeichnet. Bis zum Jahr 2015 wollen die Musiker alle Sinfonien des österreichischen Komponisten eingespielt haben. Mit seiner Kammerkonzertreihe setzt das Orchester eine langjährige musikalische Tradition fort. Seit Ende der 1960er Jahre haben sich die Kammerkonzerte der Philharmonie einen festen Platz in der Hamburger Klassiklandschaft erobert. Das vielseitige Repertoire umfasst Kompositionen aus allen Epochen und spannt so einen weiten musikalischen Bogen von der Renaissance über die Klassik und Romantik bis hin zur Gegenwart.
Eine der Hauptspielstätten der Hamburger Philharmoniker ist die Laeiszhalle am Johannes-Brahms-Platz. In dem traditionsreichen Konzerthaus ist das Orchester mit jährlich etwa 30 Konzerten vertreten. Zweite Heimstätte des Orchesters in die Hamburgische Staatsoper. Fast alle der hier stattfindenden Opern und Ballettinszenierungen werden von den Philharmonikern begleitet. Die renommierte Staatsoper am Gänsemarkt zählt zu den einflussreichsten Opernhäusern der Welt. Bereits zweimal wurde sie von der Fachzeitschrift Opernwelt zum Opernhaus des Jahres ernannt.
Auch außerhalb der Hansestadt begeistern die Hamburger Philharmoniker regelmäßig Publikum und Kritik. Seit den 1990er Jahren führten Gastspiele und Tourneen den Klangkörper nach Russland, Spanien, Griechenland, Israel und Japan.
In ihrer Heimatstadt engagieren sich die Musiker auf vielfältige Weise auf dem Gebiet der Nachwuchsarbeit. Auf Initiative der Hamburger Philharmoniker hin wurde im Jahr 2011 Hamburgs erste Orchesterakademie gegründet. Das zweijährige Akademieprogramm gibt angehenden Profimusikern die Möglichkeit ihr musikalisches Können zu verbessern und Erfahrungen im Orchesterbetrieb zu sammeln. An musikbegeisterte Kinder und Jugendliche sowie junge Klassikfans richtet sich das Programm der Jungen Oper. Kindgerechte Angebote und Projekte laden Lehrer und Schüler dazu ein, sich spielerisch mit den vielfältigen Ausdrucksformen des Musiktheaters auseinanderzusetzen. Das musiktheaterpädagogische Programm umfasst Angebote zum Zuschauen und Mitmachen und richtet sich an Kinder ab 5 Jahren.