Münchner Philharmoniker
Die Münchner Philharmoniker sind neben dem Synfonieorchester des Bayerischen Rundfunks und dem Bayerischen Staatsorchester eines der drei ständigen Orchester in München. Das Orchester ist im Münchner Gasteig beheimatet.
Gegründet wurden die Münchener Philharmoniker auf Betreiben von Frank Kaim, Sohn eines Klavierfabrikanten, im Jahr 1893. Seither ist das Orchester ein prägender Bestandteil der Münchner Musikwelt. Es war von Anfang an das Bestreben des Orchesters, durch seine Programm- und Preisgestaltung möglichst breite Schichten der Bevölkerung anzusprechen und ihnen Zugang zu den Konzerten zu ermöglichen. Hans Winderstein, Hermann Zumpe und der Bruckner-Schüler Ferdinand Löwe brachten als Dirigenten ein hohes spieltechnisches Niveau mit ein und führten auch konzentriert zeitgenössische Werke auf. Wilhelm Furtwängler debütierte 1906 mit den Münchner Philharmonikern als Dirigent.
Zunächst trug das Orchester den Namen „Kaim-Orchester“ und anschließend „Orchester des Münchener Konzertvereins“. 1928 bekam es den noch heutige gültigen Namen „Die Münchner Philharmoniker“.
Zunächst war es im eigenen „Kaim-Saal“ zu Hause, der später in „Tonhalle“ umbenannt wurde. Felix Weingartner machte das Kaim-Orchester international berühmt.
Gustav Mahlers 4. und 8. Sinfonie wurden vom Orchester uraufgeführt, ebenso wie zwei Sinfonien von Anton Bruckner und Werke von Günter Bialas, Harald Genzmer und Luigi Nono sowie „Das Lied von der Erde“ von Bruno Walter.
Die Tonhalle wurde am 25. April 1944 bei einem Bombenangriff auf München zerstört und nicht wieder aufgebaut.
Direkt nach dem zweiten Weltkrieg führte das Orchester die Ouvertüre zu Shakespeares „Sommernachtstraum“ von Felix Mendelssohn Bartholdy unter der Leitung von Eugen Jochum auf. Dies war der Auftakt für das Orchester zum Neubeginn. Als Konzerthaus diente fortan der Herkulessaal in der Münchner Residenz. Er sollte für vierzig Jahre die Heimat der Münchner Philharmonie bleiben, die ihn mit dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunk und dem Bayerischen Staatsorchester teilte.
Das Orchester bereiste die Sowjetunion und Japan. Es wurde schon bald weltweit bekannt. Während dieser Zeit leitete Rudolf Kempes das Orchester. Er tat dies bis zu seinem Tod im Jahr 1976. Drei Jahre später wurde Sergiu Celibidache neuer Generalmusikdirektor. Er prägte das Orchester ebenfalls bis zu seinem Tod am 14. August 1996. Sergiu Celibidache weihte 1985 die neue Heimat des Orchesters, den Konzertsaal im Gasteig, feierlich ein.
Seine Nachfolger war von 1999 bis 2004 James Levine und von 2004 bis 2012 Christian Thielemann. Seit der Saison 2012 ist Lorin Maazel Chefdirigent. Ab der Saison 2015/2016 soll ihn Valery Gergiev als neuer Chefdirigent ablösen.
Die Münchner Philharmoniker engagieren sich in der Jugendarbeit mit dem „Jugend horcht!“ Programm und bieten u.a. Kinder-Kammerkonzerte, Schul- und Jugendkonzerte, Workshops, Probenbesuche sowie ein Schüler- und Studentenabonnement an. Jährlich lassen sich so bis zu 25.000 Kinder und Jugendliche für Klassische Musik begeistern.
In Zusammenarbeit mit der Münchner Volkshochschule bieten die die Philharmoniker Besuchern an, sich vor dem Konzertbeginn in das Programm einzuarbeiten. Dazu wird am Klavier eine Einführung zum Werk und zum Komponisten gegeben.