Theater, Oper und Orchester GmbH Halle
In der Öffentlichkeit präsentiert sich Halle an der Saale mit seinen zahlreichen Bühnen und Museen gerne als die Kulturhauptstadt Sachsen-Anhalts. Seit Jahrhunderten gilt die Geburtsstadt Georg Friedrich Händels dabei vor allem auch als bedeutsames Zentrum der deutschen Klassik. Fünf der renommiertesten Einrichtungen in den Bereichen Oper, Schauspiel, Konzert und Ballett wurden im Jahr 2009 zu einer gemeinsamen Institution zusammengefasst. Unter dem Dach der Theater, Oper und Orchester GmbH versammeln sich seither die Oper Halle, die Staatskapelle Halle, das Neue Theater, das Thalia Theater und das Puppentheater.
Das traditionsreichste Haus im Verbund ist die Oper. Bereits 1837 wurde am heutigen Standort auf dem Kleinen Petersberg ein Schauspielhaus eröffnet. 1886 wurde das Stadttheater durch einen repräsentativeren Bau ersetzt. Im Zweiten Weltkrieg wurde das Gebäude durch Bomben schwer beschädigt. Nach seiner Wiederöffnung im Jahr 1951 wurde es zum Landestheater Sachsen-Anhalts ernannt. Als die Schauspieler in den 1980er Jahren in das Neue Theater umzogen, wurde die alte Spielstätte zum Opernhaus Halle umgewandelt. Heute zählt die Oper Halle zu den einflussreichsten Musikbühnen der Region. Als Höhepunkt im Programm gilt die Händeloper, die alljährlich im Rahmen der Händel-Festspiele zur Aufführung gebracht wird. Eine Besonderheit: Es wird ausschließlich auf historischen Instrumenten gespielt. Bei dem Händelfestspielorchester handelt es sich um ein Spezialensemble für Alte Musik, das dem Klangkörper der Staatskapelle Halle angehört.
Die Staatskapelle selbst ging 2006 aus einer Fusion des Opernhaus Orchesters mit dem Philharmonischen Staatsorchester hervor. Mit seinen 150 Mitgliedern zählt das Symphonie Orchester Halle zu den größten Klangkörper der gesamten Bundesrepublik. Hauptspielstätten des Orchesters sind das Opernhaus und der Konzertsaal.
Die Tradition des städtischen Opernorchesters reicht bis weit ins 17. Jahrhundert zurück. Seine erste Blütezeit erlebte das Ensemble zu Beginn des 20. Jahrhunderts in der Amtszeit von Eduard Mörike. Unter seiner Leitung wurden renommierte Dirigenten wie Richard Strauss, Felix Weingartner und Arthur Nikisch verpflichtet. Nach Ende des Zweiten Weltkrieges wurde Horst-Tanu Markgraf zum künstlerischen Leiter ernannt und mit der Händel-Pflege betraut. In den 1960er Jahren prägten vor allem Kapellmeister Kurt Masur und Dirigent Thomas Sanderling die Geschicke des Orchesters. Zusätzlich zum Theater- und Opernorchester erhielt die Stadt Halle im Jahr 1946 ein eigenes Symphonie Orchester. Seit 2008 ist Karl-Heinz Steffens Generalmusikdirektor der Staatskapelle. Zahlreiche internationale Klassik-Stars waren in den letzten Jahren zu Gast in Halle. So musizierten etwa Daniel Barenboim, Guy Braunstein und Roman Trekel gemeinsam mit dem Orchester, Michael Sanderling, Oleg Caetani und Wayne Marshall standen bei Gastauftritten am Dirigentenpult.
Das hallesche Orchester war in den letzten Jahren unter anderem zu Gast in Seoul, Ravello, Strasbourg, Linz, Salzburg, Köln und Berlin. Es war bei den Schlosskonzerten in Neuschwanstein und Weilberg und beim Choriner Musiksommer zu hören. Im September 2012 richtete das Orchester das Bundespräsidentenkonzert in der Georg-Friedrich-Händel Halle aus. Mit ihren Familien- und Schülerkonzerten leistet die Staatskapelle einen wichtigen Beitrag auf dem Feld der musikalischen Erziehung und Bildung. Darüber hinaus ist das Ensemble auch Kooperationspartner des IMPULS-Festivals für Neue Musik in Sachsen-Anhalt, das seinerseits einen Schwerpunkt auf die musikalische Jugendförderung legt.