Claude Debussy: Prélude à l'après-midi D'un faune
Debussys knapp 10-minütiges Stück über die Tagträume und Begierden eines Faun in der Hitze des Nachmittags war ursprünglich als dreisätzige Suite konzipiert worden. Dieses erste impressionistische Werk für mittleres Orchester entstand 1892 bis 1894 nach einem Text von Stéphane Mallarmé.
Dabei war es nicht der Anspruch des Komponisten die Geschichte nach zu erzählen, vielmehr ging es darum eine sinnliche Welt der Traumszenarien zu malen und diese Eindrücke musikalisch darzustellen. Diese Bevorzugung der Klangfolge gegenüber einem klassischen Thema als Ausgangspunkt wird später typisch für den musikalischen Impressionismus. Somit war Debussys Werk richtungsweisend für die kompositorische Entwicklung zur modernen Musik im 20. Jahrhundert.
Die Uraufführung 1894 in Paris wurde begeistert aufgenommen, die Kritiker verlangten mehr Einfachheit und einen klar erkennbaren Stil, fehle es doch an Logik und Struktur.
Durch Waslaw Nijinskijs Chorgeografie, die das Tanzgeschehen allein auf einem schmalen Streifen am Podiumsrand ablaufen ließ, gelangte die "Prélude à l'après-midi D'un faune" zu endgültiger Berühmtheit.
Roberto Rosselinis dokumentarischer Kurzfilm aus den 30er Jahren, der den Stoff noch einmal aufnahm, konnte der italienischen Zensur nicht standhalten und lief erst nach dem Zweiten Weltkrieg wieder über die Leinwände.