Igor Strawinsky: Petruschka. Burleske in 4 Bildern
Ursprünglich war das Werk um Petruschka, dem Possenreißer der volkstümlichen russischen Puppentheater, als Klavierfassung komponiert worden. Das konzertante Stück für Klavier und Orchester schrieb Strawinsky 1910 während eines Sommerurlaubs in der Schweiz. Eigentlich war er mit der Arbeit am "Sacre du printemps" beschäftigt, als ihm plötzlich die Idee der Gestalt einer Gliederpuppe, die zum Leben erweckt wird, vor die Augen tritt.
Schnell war auch ein Titel gefunden: "Petruschka" die ewig unglückliche Figur aller Jahrmärkte. So verlegt auch Strawinsky den Schauplatz auf den Jahrmarkt. Hinein in die Menschenmenge zwischen den Buden und Zauberkünstlern, die ihre Puppen lebendig werden lassen. Dort spielt sich ein Drama ab, das mit dem Tod endet: Petruschka, unter seiner häßlichen Gestalt und ungelenkigen Glieder leidend, liebt die Ballerina, die ihn aber verspottet.
Sergij Diaghilew nahm sich den choreograhischen Möglichkeiten des Stückes an und formte das Sujet schließlich zum Ballett um.
Strawinskys volkstümlichtes Stück, kam 1911 in Paris unter Jubel zur Uraufführung.