Benjamin Britten: War Requiem op. 66
Benjamin Brittens "War Requiem", das 1962 in der im Zweiten Weltkrieg zerstörten und bis dahin wieder errichteten Kathedrale von Coventry uraufgeführt wurde, ist, obwohl es mit allen Mitteln eines modernen epochalen Orchesterwerkes spielt, ein Werk der stillen Trauer.
Die oratoriumsartig angelegte Komposition ist ein Andenken an die Opfer beider Weltkriege und soll doch zugleich versöhnlich stimmen. Wie Text und Kommentar bauen sich die zwei Ebenen der textlich-klanglichen Komposition des Reqiems auf.
Neben der lateinischen Liturgie, dem gemischten Chor und dem großen Orchester entfalten sich die Interpolationsteile, die in englischer Sprache, solo, von Männerstimmen zum Vortrag kommen. Neun anklagende Gedichte des Lyrikers Wilfried Owen bilden den vom Antikriegsethos getragenen Inhalt der Soli.
Das 85-minütige Requiem für großes Orchester, gemischten Chor, Knabenchor, und Sopran-, Tenor-, und Baritonsoli gilt als eine der wichtigsten Kompositionen der jüngeren Operngeschichte.