Niccolò Paganini: Violinkonzerte
Paganini war ein Violinenvirtuose, der Intrumenten keine Grenzen erlaubte. So zeigte er sich in der Lage, nicht nur die spieltechnischen Möglichkeiten der Violine zu steigern, sondern auch dem großen Orchester Konstruktives zu vermitteln.
Seine sechs Violinenkonzerte, von denen er nur die ersten beiden veröffentliche und die anderen dem eigenen Gebrauch vorenthalten blieben, gelten als einmalige virtuose Werke.
Das 1. Konzert für Violine und Orchester in D-Dur op. 6 entstand 1817 in Italien. Die Orchesterstimmen sind in Es-Dur, das Solo in D-Dur gehalten. Auffällig ist der Einsatz von Becken und Trommel. Der ausgedehnten Orchesterexposition des 36-minütigen Stückes geht im Kopfsatz ein eindringliches Solo voraus. Das Adagio espressivo erklingt als sensible Arie in h-Moll, während das Final Rondo mit Effekten von Springbogen und Flageolett endet.
Das 2. Konzert für Violine und Orchester in h-Moll op. 7, nach der Glockenimmitation am Ende auch "La Campanella" genannt, schrieb Paganini 1826 in Neapel. Das Doppelgriffspiel macht das 31-minütige Werk zu einem spektakulären Hörerlebnis. Die starke Dynamik des gesamten Stückes wird schon von Beginn an, durch den ersten Satz, der dem Bauplan eines deklamatorischen Accompagneto-Rezitatives folgt, deutlich.